Fußball für alle
9. Klassen aller Wedeler Schulen spielen gemeinsam und gemischt Fußball
Fußball für alle
„EBG Schüler sind alle asozial!"
„Die Leute von der GHS sind weniger fähig als andere."
„Am JRG sind nur arrogante Besserwisser!"
Sicher habt ihr schon mal etwas in dieser Richtung gehört oder gedacht. Vorurteile gehören überall zum Alltag. Das ist hier bei uns in Wedel natürlich nicht anders: Die drei weiterführenden Schulen „rivalisieren", zumindest inoffiziell, seit jeher und wetteifern um den besten Ruf, die meisten Auszeichnungen und die erfolgreichste Schüler und Schülerinnen. In der Schülerschaft ist dieser Konflikt oft deutlich sicht- und vor allem hörbar. Geschieht etwas an der EBG, dass vielleicht nicht zum Alltag unserer Schule gehört, heißt es schnell: „War ja nicht anders zu erwarten, auf der Schule sind ja nur Asoziale." Der GHS ergeht es nicht viel besser, obwohl die Bande im Vergleich eher freundschaftlich sind. Doch auch das Johann-Rist-Gymnasium erfreut sich nicht überall großer Beliebtheit. Bezeichnungen wie „Streber-Schule" sind nicht selten, sowie die Meinung, dass bei uns alle Schüler zu kleinen, überheblichen Alleswissern gemacht würden. Das zu hören ist nicht so schön, oder? Vielleicht hast du dich auch schon mal gegen diese Annahme wehren müssen. „Das stimmt doch gar nicht", hast du gerufen, „wir sind nicht anders als ihr!".
In dem Moment fühlt man sich meist ziemlich blöd, weil es furchtbar schwer ist, gegen ein gefestigtes Bild zu argumentieren, dass dein Gegenüber von dir hat.
Trotzdem halten wir diese Klischees am Leben. Jedes Mal, wenn wir etwa die Augen rollen, verbreitern wir den Spalt, der uns von ihnen trennt, ein kleines bisschen. Jedes Mal wird das Bild, das Schüler von „den Anderen" haben, mehr und mehr gefestigt. Und das soll aufhören, denn wenn Wedels Jugend etwas erreichen will, wie zum Beispiel eine bessere Ausstattung an Schulen, muss sie vereint sein und zusammenarbeiten:
Getrennt erreicht man wenig.
Um Schüler verschiedener Schulen miteinander bekannt zu machen, Freundschaften zu fördern, mit Vorurteilen aufzuräumen und „den Anderen" ein Gesicht zu geben hat der Jugendbeirat für die erste Schulwoche nach den Sommerferien ein Fußballturnier, bei dem Mannschaften, die sich aus Mädchen und Jungen unterschiedlicher Schulen zusammensetzen und gegeneinander spielen, veranstaltet.
Die Bedingungen am Veranstaltungstag sind optimal.
Ein klarer Himmel, Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Doch zum Auftakt der Veranstaltung gab es ein kleines Dilemma: Das Mikrofon funktionierte nicht! Sich bei den insgesamt 250 Gästen ohne eines Gehör zu verschaffen, war für die Beiratsmitglieder eine echte Mammutaufgabe, doch sie wurde gemeistert und das Turnier konnte nur leicht verspätet angepfiffen werden.
Auf dem Platz wurde sehr großen Wert auf Fair Play gelegt
– die freiwilligen Schiedsrichter vom JRG hatten glücklicherweise nur wenige Fouls zu pfeifen. Die Veranstalter freuten sich ebenfalls sehr darüber, dass es in den gemischten Teams keine Kommunikationsprobleme gab, obwohl die meisten Schüler und Schülerinnen etwas schüchtern auf die Unbekannten reagierten. Aber auch die Sportler durften einen Erfolg verbuchen: Das Gewinnerteam, das den Namen „Atlético Madrid" trug, setzte sich im Finale mit einem Ergebnis von 1:0 gegen ihre Gegner durch und durfte sich über Freikarten für die Badebucht freuen.
Etwas für die Zukunft lernen
Neben den Erfolgen des Tages gibt es jedoch auch Dinge, die nächstes Mal verbessert werden können. Bei den jungen Schülern herrschte zum Beispiel etwas Verwirrung, was den Ablauf der Anmeldung anging. So konnte der ein oder andere, der vielleicht gerne mitgespielt hätte, dies nicht tun. Auch verließ die MitschülerInnen der Kinder auf dem Platz natürlich irgendwann die Lust, die Teams durchgehend anzufeuern. Der Jugendbeirat will diese Komplikationen das nächste Mal schon in der Planung berücksichtige und ist froh, etwas für die Zukunft gelernt zu haben. Doch gegen Ende waren alle dank des guten Essens, für das die GHS gesorgt hatte und des spannenden Finales wieder wohlauf und voll dabei.
Alles in allem (nicht nur) eine gelungene Abwechslung zum Schulalltag!
Anika Höwer, Q1c: Mitglied des Wedeler Jugendbeirates